Durch Wind und Wellen, Wald und Seen

Jahr:

Schweden Großfahrt der Älterenrunde

Der Regen peitscht, die Mytilus schaukelt merklich in den grauen Wellen. Die Hälfte von uns temporären Seemännern und –frauen ist am Heck mit Fische füttern beschäftigt, die anderen versuchen fluchend, das Toppsegel zu bergen. Wir befinden uns auf der Überfahrt von den Ålandinseln nach Schweden. Eigentlich war diese Route nicht erst für unseren letzten Tag auf dem Schiff gedacht, doch das schlechte Wetter zwang uns, länger als geplant auf den Inseln zwischen Finnland und Schweden zu verweilen – die Hafentage hatten wir mit Besuchen im finnischen Seefahrtsmuseum gefüllt, ausgiebigen Spaziergängen über die felsigen  Schären sowie unter Deck eng zusammensitzend mit Spielen und Gitarrenklang. Als jedoch endlich die schwedische Küste vor uns auftaucht, zeigt sich uns das Wetter schließlich doch noch gewogen  - im spektakulärem Sonnenuntergang segeln wir mit weniger als einem Knoten durch den Fjord und der Vollmond bescheint unseren letzten Abend an Deck.

 

Nächste Station unserer Abenteuerreise: Stockholm. Das „Venedig des Nordens“ erkunden wir mit ein paar einheimischen Sea Scouts, in deren Stammesheim wir auch übernachten. Vom Astrid-Lindgren-Museum über das Wachwechsel-Spektakel vor dem Schloss hat die Stadt wirklich einiges zu bieten und ist eindeutig einen Besuch wert.

 

Zuletzt wollen wir noch ein paar Tage in der schwedischen Natur verbringen. Der „Roslagsleden“ führt uns durch Birkenwälder, vorbei an unzähligen Blaubeerbüschen , durch einige malerische Schwedendörfer und jeden Abend an einen anderen See. Und wenn man abends nach dem Wandern vor dem kleinen Holzshelter ums Feuer sitzt, noch  erfrischt von einem Sprung in einen See, der auf der Karte mit unaussprechlichem Namen verzeichnet ist, das Abendessen wärmt den Bauch und nach und nach erscheinen die Sterne zwischen den Fichten… dann versteht man auf einmal so manchen Liedtext, der verträumt und sehnsüchtig von Fjord und Fjäll erzählt.

 

Wir beschließen unsere Reise mit einem Abstecher nach Norrköping, wo wir eine befreundete Pfadfinderin besuchen. Diese hat es sich, sehr zu unserer Freude, zur Aufgabe gemacht hat, uns noch ein wenig in die schwedische Küche einzuführen. So verbringen wir unseren letzten Tag mit Zimtschnecken, Köttbular und Blaubeersaft an einem letzen malerisch blauen See. Nur ein vorbeiwandernder Elch hätte das Ganze noch schöner machen können. Tja, beim nächsten Mal vielleicht.