Dunkelrestaurant, Hängematten und Wasserweihnacht - Dezember MTA mal anders

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Etwas Sinn finden im Unsinn der Vorweihnachtsdudelei, gemeinsam aussteigen aus dem stressigen Alltag, stattdessen Ruhe und Entspannung in unser Leben lassen. Mal wieder Zeit für die schönen und unnützen Dinge haben. Mit diesem Vorsatz fanden sich am Wochenende vor Weihnachten fast vierzig MTAler in ihrem Lieblingsschlösschen ein.

Wir läuteten das Wochenende mit einer gemeinsamen Chorprobe ein. Nach einem fabelhaften Abendessen zogen wir uns zum Singen auf die Bühne zurück, welche sich, mit Lichterketten und Tüchern versehen, in eine Oase der Entspannung verwandelt hatte. Hängematten verlockten zum Lauschen und Träumen.

Den Samstag Vormittag widmeten wir ganz der Musik. Weihnachtliche Klänge hallten durch das Schloss - Jingle Bells, Last Christmas und Co waren jedoch tabu. Auch zum Spielen war Gelegenheit - was doch ein paar Korken und Geschichten von kranken Omas für einen Spaß bereiten können! Nachmittags wurde zum Kekskontest gerufen: die Meisterlich Talentierten Architekten (MTA) schufen das Schloss Rockenbach, eine Offene Kirche und eine Kohte samt Pfadfindern mit Wimpel detailgetreu aus Butterkeksen, Salzstangen und allerlei süßem Klebstoff. Vorgestellt wurden die Ergebnisse beim Kaffeetrinken - doch das lief diesmal etwas anders ab als gewohnt! Denn leider verschwanden bei Betreten der Teestube all unsere Unterarme und wir waren gezwungen, Tee und Gebäck allein mithilfe von Ellenbogen, Füßen und Mund zu uns zu nehmen. Von diesem Nachmittagstee der besonderen Art aus wurden wir wieder auf die Bühne geführt. Dort hatten wir zwar alle wieder Arme, jedoch wurden uns, sobald wir uns bequem niedergelassen hatten, die Augen verbunden. Wir durften blind malen, in uns hinein horchen und zur Ruhe kommen, am Schluss einen Brief an uns selbst verfassen. Erst in der anschließenden Chorprobe kamen wir wieder so ganz in der Wirklichkeit an.

Auch das Abendessen war ganz und gar außergewöhnlich: erst einmal wurden die Vegetarier zuerst eingelassen – und als auch alle anderen an den ihnen zugewiesenen Plätzen saßen, schalteten unsere breit grinsenden Planer plötzlich alle Lichter aus! Willkommen im Dunkelrestaurant zu Rockenbach! Das Essen wurde nicht eher für beendet erklärt, bevor nicht jeder mindestens einmal mitten in die Suppe gefasst hatte.

 

Als sich alle Augen anschließend wieder an das Licht gewöhnt hatten, machten sich die ganz Wagemutigen unter uns gleich wieder auf in die Dunkelheit – und zwar zur Waldweihnacht nach draußen, wo es wie aus Weihnachtsmannsäcken schüttete. Jeglicher Versuch, Kerzen zu entzünden, blieb erfolglos und nach ein paar Metern waren wir alle bis auf die Socken durchnässt. Doch was ist schöner, als sich zu einer Andacht einfach mal mitten im Hier und Jetzt wiederzufinden? Durch den Regen breitete sich eine freudige Gleichgültigkeit aus. Mit Lachen und Liedern von durchweichten Notenblättern versuchten wir, die Tropfen zu übertönen. Schließlich konnten wir auch bald ins trockene Schloss zurückkehren und unsere Finger soweit aufwärmen, dass sie wieder Gitarren und Liederbücher halten konnten.

Zum krönenden Abschluss des Wochenendes wurde am Sonntag noch gewichtelt. Als jeder glücklich sein Geschenk in Händen hielt, war es nach einer letzten kleinen Weihnachtsgeschichte auch schon an der Zeit, das Schloss zu entzaubern – und als wir uns im Abschlusskreis die Hände reichten, war unser besinnliches Weihnachts-MTA auch schon wieder vorbei.