Film ab! Das Musikvideo zu Baba Yetu entsteht!

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Baba Yetu – ein stimmungsvolles mehrstimmiges Lied in Suaheli, berührend und irgendwie gleichzeitig wild. Seit einiger Zeit begleitet es jetzt den MTA, im November haben wir es für unsere nächste CD aufgenommen. Und jetzt war es an der Zeit, es nicht nur im Ton, sondern auch im Bild für die Nachwelt festzuhalten! Ein Musikvideo sollte entstehen!

Nach einem professionellen Vortrag über alles, was man bei so einem Musikvideo zu beachten hat, ging es ans allgemeine Brainstormen. Während wir so dem Stück lauschend mit Papier und Buntstift bewaffnet auf dem Boden lagen, zogen uns die unterschiedlichsten Bilder durch den Geist: Giraffen streifen durch die Savanne, Bäume wachsen im Zeitraffer, wir fliegen über Mayapyramiden, Kerzen wandern durch die Nacht, die Sonne geht inflationär oft auf und unter. Vieles davon hatte an der Umsetzbarkeit zu scheitern. Natur, Feuer, Chor, Tänzer, soviel stand fest. Nach langen Diskussionen entstand schlussendlich ein Grundkonzept.          

Am nächsten Morgen begann dann die richtige Arbeit: Die Drehort Gruppe stapfte durch matschige Wiesen und erklomm die hohen Bäume der Rockenbacher Savanne, die Inhalts- und Choreographie Gruppe wütete mit Stift und Papier und warf mit Ideen um sich, unsere Techniker versuchten die Pläne der anderen irgendwie mit der Kamera einzufangen. Bald wurden die ersten Rollen verteilt. Die Liste der Requisiten klang schon viel versprechend: Graue Decken, bunte Tücher, Kerzen, Fackeln, Tee, schwarze Kleidung und ein großes weißes Bettlaken.

Als erstes durften die Tänzer ihr Können beweisen, während sie von der Musik erweckt wurden. Darauf folgten Aufnahmen vom Chor auf der Bühne – wir versuchten stets, Judiths Anforderungen gerecht zu werden. Playback ist schon eine interessante Erfahrung. Anschließend stand Schattenspiel auf dem Masterplan der Regie. Vier (meist) rührende Szenen boten sich der kritischen Beobachtung der Zuschauer. Aber nun auf nach draußen! Bei nah arktischen Temperaturen erfreuten wir uns der frischen Luft und des dank fehlenden Lautsprechern unhörbaren Playbacks, während eine verzweifelte Chorleiterin versuchte, zu begreifen, weshalb wir uns in der Anwesenheit bunter Tücher so unfähig anstellten. Spätestens jetzt stand fest, dass die Outtakes die Länge des Musikvideos um einiges übertreffen würden.

Nach Einbruch der Dunkelheit sollten nun die letzten Szenen gefilmt werden. So manches Mal liefen wir mit Fackeln und Kerzen vor dem Schloss umher, was für Außenstehende durchaus mystisch ausgesehen haben mag. Dann brachen wir auf, um unser Lagerfeuer dramatisch mit einer einzigen Fackel auflodern zu lassen, und anschließend mal mehr, mal weniger andächtig ins Feuer zu schauen, zu singen und Tee zu trinken. Gefeiert wurde das Ende der Dreharbeiten zurück im Schloss mit Spielen, Gesang und Mega-Chocolate-Chip-Brownies.

Den Sonntagvormittag widmeten wir schließlich dem Begutachten unserer Leistungen: vor dem Fernseher versammelt wurde gelacht und gelobt, nur selten fielen Kommentare wie „Mann, werden das witzige Outtakes!“, „Wie gut, dass man nur Judith hört!“ oder „Der Tenor kann seinen Text nicht“. Im Anschluss folgte noch das ein oder andere äußerst gelungene MTA-Musikvideo der Vergangenheit (leider nur ungeschnittene Versionen! Besitzer der fertigen bitte melden!). Nun erwarten wir voller Neugierde den Release-Termin unseres Meisterwerks!