Vom Himmel hoch da komm ich her…

Jahr:

…ja ja, in der Weihnachtszeit fällt einiges hinunter. Schnee, Plätzchen, Engel und Aliens.

Du hast richtig gehört, auch Alien landeten im Dezember auf der Erde. Aber von Weihnachten haben sie keine Ahnung. Sie wissen nicht was ein Christbaum ist, geschweige denn ein Adventskranz. Sie kennen keine Kerzen, keine Christbaumkugeln und überhaupt keine Weihnachtslieder. Ist das nicht schrecklich? Ein kalter Winter ohne die Wärme und den Glanz der Adventszeit. So kann das nicht weitergehen. Als eines dieser Aliens in das beschauliche und gemütliche geschmückte Landschlösschen kam, dort wurde es von uns freudig empfangen und voller Stolz erklärten wir Menschen ihm unsere Weihnachtsbräuche. Auch wenn das Singen seinen Ultraschalllichtgeschwindigkeitssensoren anfangs gar nicht gefallen hat, haben wir versucht dem Außerirdischen etwas von unseren Traditionen zu zeigen.

Aber nicht nur die Adventsbräuche mussten ihm beigebracht werden, auch unsere Art uns mit unseren fünf Sinnen zurecht zu finden war ihm neu. Mit den Füßen können wir nicht riechen! Und wie kann es wohl mit den Ohrenfühlern sehen? Sind die Augen wirklich zum Essen da?

Nein nein, bei uns läuft das ein bisschen anders. Draußen in Kälte bewiesen wir, wie gut Menschen sogar nur mit nur einem einzelnen Sinn zurechtkommen. Blind an Faden entlang tastend, angestrengt die Zimt- und Orangenaromen suchend, nach Nüssen und Sternen ausschauhaltend und den Flötentönen folgend haben wir die Sinne in ihrer Funktion bei uns Erdlingen genutzt. Aliens machen es sich da manchmal leicht, anstatt sich anzustrengen schicken sie einfach Nachrichten an den nächsten Orientierungs- und Wünscheservice. Du fragst dich sicher wie das geht? Ganz einfach, man kann seine Wünsche und Probleme, Grüße und Gedanken mit bunten Luftballons ins All senden. Und vllt kommen sie an den richtigen Stellen an und die Wünsche gehen in Erfüllung.

Nachmittags füllte sich das Schlösschen dann mit Klang und Duft. Während die einen Weihnachtslieder sangen, buken die anderen fleißig Plätzchen. Wieder andere gestalteten einzigartige Wachskerzen und schnitzen Stöcke aus dem Wald. Wie schön weihnachtlich war da das Schloss! Und weihnachtlich ging es auch weiter: eine Waldweihnacht stand an. Die Dunkelheit wurde mit Fackeln und Kerzenschein erleuchtet. Mit Liedern und Flötenklängen, Texten und Wünschen, Gemeinschaft und Besinnlichkeit füllten sich die Herzen.

Gleich im Anschluss füllten sich auch noch die Mägen, bei einem großen Racletteabendessen. Doch damit nicht genug, auch Punsch, Plätzchen und Bratäpfel beglückten alle Anwesenden.

Am nächsten Morgen wurde noch fleißig gesungen, Weihnachtsyoga gemacht, geputzt und gespielt, denn allein von Plätzchen und Kerzen wird selbst der größte Weihnachtsliebhaber nicht glücklich.

So lernte das liebe Alien an diesem Wochenende viele verschiedenen Seiten der Welt und der Menschen kennen. Von Schnee über Christbäume, von Liedern über Massagen, von Pfadfinderei über Weihnachtstraditionen, all das kann es nun in das Weltall hinaustragen. Und vielleicht erstrahlt der nächste Adventskranz auf einem fernen Planeten und grüßt uns von dort mit glitzerndem Schein. Schau doch mal genau hin! Sind das wirklich nur Sterne am Himmel, oder nicht doch ferne Christbaumkerzen?

- Sophia