Filme Revival

Jahr:

Probenwochenende im März 2020

 

Sprecher 1:

mit mürrischer Stimme, kalt und gefühlslos  MTA. Ein Wochenende im März. 38 menschen treffen sich zum hundersten Mal in der selben Gruppe im selben Schloss um genau das zu tun, was sie immer tun. Pfadfindern,... so ein Schmarrn.

Zur Seite gesprochen Verdammt, wie soll man daraus einen spannenden Artikel machen. Alles schon gesehen – been there, done that...

 

Sie treffen sich am Abend um zu essen. Toll. Dann machen sie Lärm, diskutieren wer sich um die Kinder kümmert, die wollen natürlich länger aufbleiben, ein Hin und Her.Kurz und knapp:  Am Ende schlafen alle.

Viel zu früh ist es wieder laut im Schloss und alles unter 1m schreit und tobt im Haus herum. Kurze Zeit später tun das auch diejenigen über 1m. Sie nennen es „Einsingen“.  Zum Glück – für alle Besucher und Vorbeilaufende/-fahrende- werden die vielen Töne bald in harmonischere Bahnen gelenkt, so dass man nicht die Flucht ergreifen musste.

Die Gruppe an Menschen hat sich dann, nach mir gänzlich unerklärlicher Logik in Kleingruppen aufgeteilt, nur um         

                        a) wieder lärmend im Haus rumzurennen

b) wieder lärmend, äähm singend weiter zu üben.

Verrückt! Und müde scheinen sie nicht zu werden.

Es stellte sich heraus, diese Pfadfindern „singen“ nicht nur, sie essen auch eine ganze Menge und benötigen Mittagsschlaf um die Fülle an Nahrung zu verdauen. Kein Wunder, wenn sie Bananen-Muffin-Pops mit Zitronenglasur und Zimtschnecken als Nachtisch verdrücken. Daraufhin begeben sie  sich auf ein geheimes Komando hin geschlossen zum Spielplatz um dort

  1. mit Holz auf Holz zu werfen.
  2. sich über eine Stunde NICHT zu ärgern und in Kästchen aus Kreide zu stehen.
  3. sich im Karussel zu drehen, bis sie kotzen.

Hochironisch Ein Spaß, Kinder, ein Spaß...Da geh ich bald wieder hin...

Nach der dritten Mahlzeit ds Tages – KKT ( Kaffee, Kuchen, Tee) rotten sie sich zusammen... ist das der richtige Ausdruck für Wölfe und die anderen Viecher...Sipplinge, Rundlinge. Klingt nach Beulenpest... Nun ja, sie besprechen zukünftige Reisen, die ich mit Kinder in diesem Alter NIEMALS durchführen würde, auch nicht mit Erwachsenen. Also eigentlich reise ich lieber gar nicht. Zu gefährlich. Sie setzen sich mit der Historie des „MTA“ auseinander und betrachten Landkarten. Was das wohl heißen mag... Mutanten Treffen Außerirdische? Mutmaßlich Tollwütige Abenteuerer?

Später schauen sie Filme mit merkwürdigen Schauspielern und Storylines. Ich bin mir allerdings nicht ganz sicher, ob es nicht doch vielleicht nur Outtakes waren. Am Ende des Tages gehen wieder alle ins Bett.

Am nächsten Morgen gibt es ein großes Durcheinander. Plötzlich schaffen sie wie wild Technik heran, zwängen sich in graue Uniformen und auf ca. 2m² Boden und tönen in die Kamera. Jemand sagt mir, es würde eine Aufnahme für einen gewissen Goofy gemacht werden. Ob der sich drüber freut? Wenigstens nehmen es manche gelassen und beginnen nach dem fünften Versuch zu tanzen, dann wirken sie nicht so steif, diese grauen Mäuschen.

Oh, und das wars ja schon. Kaum ist es zwei Uhr stehen alle im Kreis, umarmen alle doppelt und dreifach und verschwinden wieder.

Gelangweilt Ich steh noch da und warte drauf, dass ein Taxi vorbeifährt...

 oder ein Bus...

zunehmend verzweifelt Ne Mitfahrgelegenheit.....

 Traktor!?

resigniert.... verdammt, dann lauf ich eben.

 

Robin und Sophia