Wer oder was ist Resi?

Jahr:

Resi-Schulung der Älternen

Nach langer Planung fand sie an einem sonnigen Junitag in einem wunderschönen Garten in Lauf an der Pegnitz endlich statt: Unsere MTA-Resi-Schulung. Resi steht für Resilienz, für die Fähigkeit, sich nach schlimmen Erlebnissen wieder ins Gleichgewicht zu bringen, wie ein Baum, der vom Sturm gebeugt sich wieder aufrichtet und weiter wächst. Mit dem Ziel, achtsam und aktiv Pfadfinderaktionen zu erleben und dem Wunsch für alle, spannende  und gute Erlebnisse zu haben sind wir uns einig. Doch was ist, wenn es für den Einen oder die Andere zu viel ist? Was machen wir bei grenzüberschreitendem Verhalten? Was bei Unfällen oder gefährlichen Naturereignissen?


Dazu gab uns Dorothea Betz, unsere Referentin, umfassende Informationen und viele wertvolle Tipps. Sie erläuterte, wie unser Körper auf belastende Situationen reagiert um das verlorene Gleichgewicht wiederzugewinnen und wie wir Kinder, Jugendliche und Erwachsene in solchen Situationen unterstützen können.

 

Sie erklärte die drei Handlungsoptionen in Ausnahmesituationen: Flucht, Angriff, Erstarren, und ihre Wirkungsweise. Hier ist es wichtig zu wissen, dass die Selbstregulation des Körpers, der Abbau der übermäßigen Anspannung, sich durch Zittern äußert und dass es absolut wichtig ist, dieses Zittern zuzulassen bis es durch entspanntes, tiefes Atmen abgelöst wird. Das kann bis zu einer halben Stunde dauern und ist normal und sehr hilfreich.
Nach einer Übung zu Nähe und Distanz bei der wir unsere individuelle Wohlfühldistanz zu anderen Personen erfahren und erleben konnten, dass das Überschreiten der Grenze sich selbst in einer so geschützten Situation unangenehm anfühlt, interessierten wir uns für Erste Hilfe bei traumatischen Erlebnissen. Hier gibt es ein Phasenmodell, was das Erleben der betroffenen Person und die Handlungsmöglichkeiten der Helfenden in Beziehung setzt. Das ergab für uns Teilnehmende eine gute Ergänzung zur Erste-Hilfe-Schulung z.B. auf den LuF Kursen. Besonderheiten bei Kindern waren für uns auch sehr interessant. Die angenehme Umgebung im Schatten eines alten Apfelbaums im Kreis vertrauter Menschen machte es uns leicht, mit unseren Gedanken immer wieder von belastenden Bildern im Kopf zurück in die friedvolle Realität des Hier und Jetzt zurückzufinden, was ein wichtiger Aspekt des Umgangs mit belastenden Erlebnissen ist.
Zuversichtlich stellten wir fest: Menschen haben eine enorm große Selbstheilungskraft. Mit Hilfen, die zwar den Mut erfordern, sich auf die Situation einzulassen und sie auszuhalten, die aber alle Menschen geben können, lassen sich Langzeitfolgen von traumatischen Erlebnissen verhindern oder mildern.
Diese Hilfen sind: Nähe und Zuversicht geben, Wärme und Ruhe geben, der betroffenen Person Zeit lassen in einem geschützten Raum und in vertrauensstiftendem Kontakt, den aufkommenden Gefühlen Raum und Akzeptanz geben.
Die Helfenden benötigen natürlich auch Rückhalt und vor allem im Umgang mit Verdachtsfällen oder Fällen von Missbrauch wurde uns schnell klar, dass wir hier professionelle Unterstützung suchen werden. Die Angebote des AK Resi in Bayern und die Materialien der Bundesleitung nahmen alle gerne zur weiteren Verwendung mit nach Hause.
Unsere Referentin Dorothea Betz ist Ärztin und Traumatherapeutin. Wenn ihr Interesse an einer Schulung mit Doro habt, wendet euch gern direkt an sie: DorotheaBetz@web.de

-Nina Schreiber-Doser